In diesem Artikel
1. Was ist eine Nahrungskette (Nahrungsnetz)
Eine Nahrungskette beschreibt die Übertragung von Nahrung und Energie entlang einer linearen Abfolge von Organismen. Ein Nahrungsnetz fasst mehrere miteinander verbundene Nahrungsketten zu einer netzartigen Struktur in einem Lebensraum oder Ökosystem zusammen. Der Nahrungsfluss zeigt den Energieübergang von den Produzenten (Autotrophen) zu den Konsumenten. Terrestrische Nahrungsnetze unterscheiden sich von aquatischen; ihre Struktur hängt von den im jeweiligen Ökosystem vorkommenden Arten ab.
- Weide‑Nahrungsnetz
- Detritus‑Nahrungsnetz
Im Weide‑Nahrungsnetz wandern Nährstoffe von grünen Pflanzen als Primärproduzenten zu Primärkonsumenten (Pflanzenfressern). Dazu zählen z. B. Kaninchen, Heuschrecken und Erdhörnchen.
Diese Pflanzenfresser werden von Fleischfressern erbeutet. Sekundärkonsumenten ernähren sich von Primärkonsumenten; darüber stehen Tertiärkonsumenten. Zusammen bilden alle Organismen eines Weideökosystems ein komplexes Nahrungsnetz, das den Fluss von Nährstoffen und Energie von den Produzenten bis zu höheren trophischen Ebenen zeigt.
Das Detritus‑Nahrungsnetz beginnt mit Zersetzern (Detritivoren), die sich von abgestorbenem organischem Material ernähren. Dazu zählen Pilze, Bakterien, Protozoen und weitere Mikroorganismen. Dieser Pfad trägt erheblich zum Energie‑ und Nährstoffkreislauf im Ökosystem bei.
1.1 Funktionen von Nahrungskette und Nahrungsnetz
Da das Nahrungsnetz die Beziehungen zwischen Arten in einer komplexen, netzartigen Struktur abbildet, werden häufig drei Diagrammtypen unterschieden:
- Verbindungsnetz: Zeigt, wie die Nahrungsbeziehungen der Arten miteinander verknüpft sind.
- Energieflussnetz: Stellt den Energiefluss von Produzenten zu Konsumenten dar.
- Funktionales Netz: Verdeutlicht, wie Interaktionen zwischen Arten Populationen und Wachstum beeinflussen.
Die zentrale Aufgabe von Nahrungskette und Nahrungsnetz ist es, die Wechselbeziehungen innerhalb eines Ökosystems sichtbar zu machen. Weitere Anwendungen sind:
- Analyse der wechselseitigen Abhängigkeiten der Arten.
- Gewinnung von Informationen zu Populationsdynamik und Wachstum.
- Verständnis, wie komplexe Ketten/Netze das ökologische Gleichgewicht stützen.
- Erklärung von Anpassungs‑ und Konkurrenzfähigkeit verschiedener Arten.
1.2 Nahrungsnetz vs. Nahrungskette
Sowohl die Nahrungskette als auch das Nahrungsnetz beschreiben den Transfer von Nahrung und Energie zwischen Arten. Es gibt jedoch klare Unterschiede:
- Die Nahrungskette zeigt einen linearen, einseitigen Energiefluss; im Nahrungsnetz verläuft der Transfer über mehrere, miteinander verbundene Pfade.
- Eine einzelne Nahrungskette kann instabil sein; ein Nahrungsnetz bildet die Stabilität eines Systems realistischer ab.
- Die Nahrungskette stellt Beziehungen zwischen jeweils zwei Ebenen isoliert dar; das Nahrungsnetz zeigt die Gesamtheit der Interaktionen.
- Eine Nahrungskette umfasst meist fünf bis sechs trophische Ebenen; die Zahl der Ebenen im Nahrungsnetz variiert je nach Ökosystem.
- Das Nahrungsnetz hilft Lernenden, Anpassung und Konkurrenz zwischen Arten nachzuvollziehen.
- In der Nahrungskette fressen Organismen einer trophischen Ebene Organismen der darunterliegenden Ebene; im Nahrungsnetz kann ein Prädator Beute aus mehreren Ebenen nutzen.
2. Wie zeichnet man ein Nahrungsketten-/Nahrungsnetz‑Diagramm?
Lernende können Strukturen und Arten eines Nahrungsketten‑ bzw. Nahrungsnetz‑Diagramms anschaulich darstellen. Die Erstellung kann anspruchsvoll sein – hier zwei Wege, wie es gelingt.
2.1 Wie erstellt man ein Nahrungsnetz‑Diagramm von Hand
Von Hand zu zeichnen ist möglich, erfordert aber Sorgfalt. Gehen Sie so vor:
Schritt 1 Lebensraum und Artenliste
Wählen Sie den Lebensraum für Ihr Nahrungsnetz und erstellen Sie eine Liste der dort vorkommenden Arten.

Schritt 2 Pfeilbeziehungen einzeichnen
Schreiben Sie die Artnamen auf ein großes Blatt und verbinden Sie sie mit Pfeilen entsprechend „frisst/gefressen von“. Beachten Sie, dass viele Arten mehrere Beute‑ bzw. Fressfeinde haben.

Schritt 3 Diagramm benennen
Sobald die Verknüpfungen stehen, benennen Sie das Diagramm nach dem gewählten Ökosystem.

2.2 Wie erstellt man ein Nahrungsnetz‑Diagramm online
Weil Nahrungsnetze komplexe Beziehungen abbilden, ist ein digitales Tool hilfreich. Nutzen Sie EdrawMax Online und gehen Sie wie folgt vor:
Schritt 1 Projekt starten
Öffnen Sie EdrawMax Online und wählen Sie Neu. Dort finden Sie Wissenschaft und Bildung.

Schritt 2 Vorlage auswählen
Unter Biologie finden Sie Vorlagen für Nahrungsnetz‑Diagramme. Wählen Sie eine passende Vorlage und öffnen Sie sie.

Schritt 3 Anpassen & Beschriften
Passen Sie die Vorlage an und beschriften Sie Symbole und Pfeile. Das Tool bietet komfortable Bearbeitungsfunktionen für hochwertige Diagramme.

Schritt 4 Exportieren & Teilen
Speichern und exportieren Sie Ihr Diagramm in gängigen Formaten für Unterricht und Projekte.

3. Beispiele für Nahrungsnetze
Ändern sich Lebensraum oder Artenzusammensetzung, variiert die Komplexität eines Nahrungsnetzes. Einige Beispiele zeigen typische Wechselbeziehungen im selben Ökosystem:
- Boden‑Nahrungsnetz
Dies ist ein Beispiel für ein Detritus‑Nahrungsnetz: Es beginnt mit Zersetzern (z. B. Würmern), die dem Boden Nährstoffe zuführen, welche von Autotrophen genutzt werden. Primärkonsumenten wie Heuschrecken und Eichhörnchen fressen die Pflanzen; Sekundärkonsumenten wie Frösche und Schlangen ernähren sich von ihnen. Tertiärkonsumenten (z. B. Füchse, Habichte) jagen Frösche und Schlangen. Nach deren Tod zersetzen Organismen die Biomasse erneut.

- Wüsten‑Nahrungsnetz
Die Wüste ist ein Lebensraum mit knapper Wasserverfügbarkeit; manche Wüsten sind sehr kalt. Produzenten sind häufig Kakteen, Sträucher, Akazien, Kräuter und Büsche. Primärkonsumenten umfassen Insekten, Eidechsen und Nagetiere; Sekundärkonsumenten sind u. a. Vogelspinnen, Skorpione, Eidechsen und Schlangen; Tertiärkonsumenten sind Adler und Füchse.
Kakteen werden z. B. von Insekten, Eidechsen oder Nagetieren gefressen. Insekten dienen wiederum Vogelspinnen, Skorpionen und Eidechsen als Nahrung. Eidechsen werden von Schlangen, Füchsen und Adlern gejagt – die Ernährungsbeziehungen sind vielfältig.

- Ozean‑Nahrungsnetz
Das marine Leben ist äußerst vielfältig. Produzenten sind Seegras, Algen und (Phyto‑)Plankton; Zersetzer sind Bakterien. Zu den Primärkonsumenten zählen u. a. Meeresschildkröten, Krabben und Garnelen; Sekundärkonsumenten sind Tintenfische und Raubfische. Tertiärkonsumenten umfassen Möwen, Pinguine, Robben, Seeelefanten und Wale.
Am Beginn frisst Krill Plankton; Krill wird von Fischen oder Walen gefressen. Diese Fische können wiederum Beute für Möwen oder Robben sein.

- Korallenriff‑Nahrungsnetz
Abiotische Faktoren beeinflussen Gesundheit und Entwicklung von Korallenriffen. Diese zählen zu den artenreichsten Ökosystemen der Welt. Schwämme, Quallen, Garnelen und Haie sind nur einige Vertreter. Riffe bieten Laich‑, Aufwuchs‑, Zufluchts‑ und Nahrungsräume.
Hauptproduzenten sind Pflanzen und Algen. Die von Produzenten bereitgestellte Energie geht an Primärkonsumenten; Zwischenprädatoren erbeuten diese, Top‑Prädatoren jagen die Zwischenprädatoren. Zersetzer sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Systems.

4. Fazit
Ein Nahrungsketten‑Diagramm wirkt einfach, doch in der Natur existieren meist Nahrungsnetze mit vielen Verzweigungen. Der Energiefluss hängt vom Lebensraum und seinen Arten ab. Zum Verständnis können Lernende mit Diagrammen arbeiten – von Hand oder digital.
Zusammenfassend ist EdrawMax Online ein einfaches Diagramm‑Tool, mit dem Sie Nahrungsketten‑/Nahrungsnetz‑Diagramme und über 280 weitere Diagrammtypen schnell erstellen. Es bietet zahlreiche integrierte Vorlagen, die Sie kostenlos nutzen oder Ihre wissenschaftlichen Diagramme in unserer Vorlagengemeinschaft teilen können.