In diesem Artikel
  1. Was ist ein Dachkonstruktionsplan
  2. Bestandteile einer Dachkonstruktion
  3. Arten der Dachkonstruktion
  4. Wie erstellt man einen Dachkonstruktionsplan
  5. Beispiele für Dachkonstruktionspläne
  6. Online-Tool zur Erstellung von Dachkonstruktionsplänen

1. Was ist ein Dachkonstruktionsplan?

Ein Dachkonstruktionsplan (auch Dachtragwerksplan oder Sparrenplan) ist eine maßstäbliche Darstellung der geplanten Dachkonstruktion. Er enthält Abmessungen der Gesamtstruktur, Form und Aufbau sowie die Anordnung von Materialien, Leitungen, Entwässerung, Belüftung und Gefälle (Dachneigung).

Das Hauptziel eines Dachkonstruktionsplans besteht darin, Auftragnehmende und Hersteller bei exakten Maßen zu unterstützen und die bauliche Machbarkeit sowie den Materialbedarf für Bauprojekte sicher zu bestimmen.

Dachkonstruktionsplan – Übersicht und Zweck

2. Bestandteile einer Dachkonstruktion

Sparren

Ein Sparren ist ein tragendes Element der Dachkonstruktion. Er verläuft in der Regel vom First bzw. der Dachschräge zum außenliegenden Auflager (Mauerlatte). Sparren werden nebeneinander im Raster angeordnet und bilden die Grundlage für Schalung, Dacheindeckung und weitere Schichten.

Firstpfette

Die Firstpfette (auch Firstbohle) verbindet die oberen Enden der Sparren und markiert die Dachspitze. Üblicherweise verbinden Deckenbalken die unteren Sparrenenden zwischen gegenüberliegenden Außenwänden und schließen so das statische Dreieck.

Kehlbalken

Ein Kehlbalken ist ein horizontales Verbindungselement zwischen zwei Sparren. Er dient der Aussteifung und kann zugleich zur Ausbildung einer Deckenebene verwendet werden.

Deckenbalken

Deckenbalken sind horizontale Tragelemente, die die Decke überspannen und Dachlasten sicher in vertikale Bauteile ableiten. Ohne diese Elemente wäre die Gesamtstruktur nicht standsicher.

Sparrenüberstand

Der Sparrenüberstand ist der Teil des Sparrens, der über die Außenwand hinausragt und die Traufe bildet.

Bauteile eines Dachtragwerks: Sparren, Firstpfette, Kehlbalken, Deckenbalken, Sparrenüberstand

Quelle: weebly.com

3. Arten der Dachkonstruktion

Es gibt zwei Methoden zur Dachkonstruktion – die zimmermannsgerechte Konstruktion (Sparrenbauweise/Stickbauweise) und die Binderkonstruktion (Nagelplattenbinder). Erstere ist traditionell, aber weiterhin verbreitet; vorgefertigte Dachbinder kommen beim Neubau zunehmend zum Einsatz.

Zimmermannsgerechte Konstruktion

Bei der zimmermannsgerechten Konstruktion bildet der First (Firstpfette/-bohle) das zentrale Element, an dem einzelne Sparren angeschlossen werden. Zur vollständigen Abdeckung werden Bretter/Schalungen horizontal verlegt. Diese Bauweise eignet sich z. B. für Kathedraldecken, Dachböden oder Stauraum, da zwischen Deckenbalken und Sparren eine offene Dreiecksform entsteht. Umbauten sind später vergleichsweise leicht möglich (Raumänderungen, Dachboden entfernen usw.).

Binderkonstruktion

Bei der Binderkonstruktion werden Dächer mit vorgefertigten Dreiecksträgern (für Giebel-/Satteldach sowie Walmdach) errichtet, die durch zusätzliche Hölzer ausgesteift sind. Für ausgebauten Dachboden oder Kathedraldecken mit offenem Untergurt ist diese Lösung nicht geeignet. Binderkonstruktionen sind sehr steif und dauerhaft, lassen sich schnell montieren und erfordern wenig Wartung.

Was sollte man wählen?

Die Binderkonstruktion bietet häufig Vorteile durch Zeitgewinn und hohe Steifigkeit. Dachbinder können ohne Mehrkosten eine spürbare Verbesserung darstellen. Dennoch ist nicht jedes Design dafür geeignet; lassen Sie sich von einer fachkundigen Architektin/einem Architekten beraten.

4. Wie erstellt man einen Dachkonstruktionsplan?

4.1 Wählen Sie die richtige Konstruktion für Ihr Dach

Wählen Sie abhängig von Nutzung und Umbauflexibilität zwischen Binderkonstruktion und zimmermannsgerechter Konstruktion. Benötigen Sie z. B. Stauraum oder spätere Umbaumöglichkeiten, spricht vieles für die Sparrenbauweise; wünschen Sie maximale Steifigkeit und schnelle Montage, ist die Binderkonstruktion im Vorteil.

4.2 Berechnungen durchführen

Für eine präzise Planung des Dachtragwerks müssen die geometrischen Größen exakt ermittelt werden. Folgende Werte sind maßgeblich:

  • Spannweite (Span)
  • Höhe (Rise)
  • Grundlinie/halbe Spannweite (Run)
  • Linienlänge
  • Dachneigung (Pitch)

Die Spannweite misst den Abstand zwischen den Außenwänden. Aus der Spannweite berechnen Sie die Höhe als Maß von der Spannweitenmitte bis zum First. Die Grundlinie entspricht der halben Spannweite. Die Dachneigung beschreibt den Anstieg je Run-Einheit; je nach Anforderungen und Klima kann sie flach oder steil ausfallen.

4.3 Einen Dachkonstruktionsplan erstellen

Nach den Berechnungen erstellen Sie mit einem geeigneten Diagramm-Tool einen detaillierten Dachkonstruktionsplan. Er liefert Bauunternehmen präzise Maße, Richtungen und Materialangaben und dokumentiert für Auftraggebende die vereinbarten Anforderungen.

5. Beispiele für Dachkonstruktionspläne

Werfen wir einen Blick auf verschiedene Dachkonstruktionsbeispiele, die Ihnen bei der Wahl des passenden Typs helfen – vom Flachdachkonstruktionsplan bis zum Satteldach-Dachstuhl.

Beispiel 1: Flachdachkonstruktionsplan

Diese Konstruktion ist typisch für Garagen, Anbauten und einfache Baukörper. Das tragende System ist ein Holzrahmen: Träger/Balken werden horizontal im Raster verlegt; darüber folgt – rechtwinklig dazu – eine Lage Pfetten. Die erforderliche Länge ergibt sich aus der Gebäudebreite plus beidseitigem Überstand.

Beispiel 2: Pultdachkonstruktionsplan

Diese Dachform ist auch als Scheddach oder Skillion-Dach bekannt. Die einfache, einseitige Neigung macht sie ideal für kompakte Häuser, Schuppen, Terrassen, Unterstände, Garagen und Anbauten. Balken spannen zwischen zwei Wänden, von denen eine höher ist; typische Neigungsbereiche liegen je nach Baukörper und Klima zwischen etwa 7° und 35°.

Beispiel 3: Walmdachkonstruktionsplan

Walmdächer besitzen zu allen Seiten geneigte Dachflächen; die Schnittlinien zwischen den Flächen bilden die Grate (Walm/Grat). Üblicherweise treffen vier Normalsparren im Bereich des Firsts zusammen, ergänzt um Gratsparren und Schifter. Die Form kann pyramiden- bzw. pavillonartig ausgebildet sein.

Beispiel 4: Satteldachkonstruktionsplan

Das Satteldach besitzt zwei geneigte Flächen, die wie zwei rechtwinklige Dreiecke an der vertikalen Achse verbunden sind. Die Firstpfette verläuft parallel zu den Außenwänden; Normalsparren neigen sich zur Traufe und werden an Deckenbalken und Außenwänden befestigt. Satteldächer sind materialeffizient, leiten Regen und Schnee gut ab und verbessern die Luftzirkulation – erfordern aber eine ausreichende Aussteifung gegen Wind.

6. Online-Tool zur Erstellung von Dachkonstruktionsplänen

Wir haben mehrere Dachkonstruktionstypen und -techniken betrachtet. Nun geht es darum, einen Dachkonstruktionsplan zu erstellen – idealerweise mit einem flexiblen Tool für Dachtragwerkspläne und Grundrisse.

EdrawMax Online ist eine umfassende Lösung für Grundriss- und Konstruktionszeichnungen. Dank der benutzerfreundlichen Oberfläche erstellen Sie Pläne ohne Hürden. Mit der umfangreichen Vorlagensammlung wählen Sie eine passende Vorlage oder starten von Grund auf. Insgesamt lassen sich über 280 Diagrammtypen umsetzen. Vorlagen können Sie individuell anpassen, in mehreren Formaten exportieren und teilen.

7. Wichtige Erkenntnisse

Ein tragfähiger Dachkonstruktionsplan berücksichtigt zunächst Dachform und lokale Bauvorschriften. Anschließend entscheiden Sie zwischen zimmermannsgerechter Konstruktion (Sparrenbauweise) und Binderkonstruktion (Nagelplattenbinder).

Ermitteln Sie die Geometrie präzise: Spannweite, Höhe, Grundlinie, Linienlänge und Dachneigung. Diese Werte sind die Basis für einen sicheren Dachstuhl und einen belastbaren Dachtragwerksplan.

Mit den berechneten Daten erstellen Sie in EdrawMax Online einen genauen Dachkonstruktionsplan – wahlweise per Vorlage (z. B. Flachdachkonstruktionsplan, Pultdachkonstruktionsplan, Walmdachkonstruktionsplan, Satteldachkonstruktionsplan) oder komplett individuell.

EdrawMax ermöglicht auch Einsteigerinnen und Einsteigern ohne Vorerfahrung, schnell zu belastbaren Ergebnissen zu kommen – vom Sparrenplan bis zum vollständigen Dachtragwerksplan.

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Daniel Nov 12, 25
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